Bioweinbau
Massive Probleme in unseren Weinbergen infolge des konventionellen chemischen Anbaus, unsere Bedenken gegenüber der Umweltverträglichkeit des herkömmlichen Weinbaus, sowie die Befürchtungen um das Versiegen der natürlichen Bodenfruchtbarkeit bewogen uns in den 70er Jahren zum Verzicht auf sämtliche Agrochemikalien, d. h. Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Nach mehreren Jahren der Umstellung arbeiten wir seit 1978 biologisch – ökologisch. Dies war in den Anfangsjahren aufgrund fehlender Technik nur mit viel Handarbeit durchzuführen, vor allem die Hacke wurde im Unterstock wieder eingesetzt.
Unser Hauptaugenmerk liegt seitdem auf der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit – also die Verbesserung der Bodenstruktur, des Bodenlebens und der Nährstoffversorgung der Rebe. Dank verbesserter Technik und Forschung kam es zu einer, wenn auch rudimentären, Mechanisierung des Öko-Weinbaus. Vor allem die Bodenbearbeitung wurde hier verbessert. Durch das Entwickeln besserer Begrünungsmischungen und das Einbringen von organischen Düngemitteln wie Stroh, Rizinusschrot und Komposten erzielten wir eine Belebung des Bodens, eine Förderung des Humusgehaltes und infolgedessen eine ausgeglichene, vielfältige Ernährung der Rebe. Diese Düngung führt zu einer gedämpften Wüchsigkeit, was ein geringeres Ertragsniveau, dafür aber eine erhöhte Widerstandsfähigkeit der Rebe bedingt.
Im Pflanzenschutz verwenden wir Kupfer (gegen Peronospora) und Schwefel (gegen Oidium) zur direkten Pilzbekämpfung. Wir verzichten völlig auf den Einsatz von Insektiziden wie Herbiziden. Vorallem beachten wir die Möglichkeiten und Maßnahmen, mit denen wir auf indirektem Wege die Rebe schützen können. Diese zielen darauf ab, die Abwehrkräfte der Rebe zu stärken bzw. die Vermehrung der Schaderreger zu hemmen. Darunter fallen u. a. ausgeglichene Düngung, Förderung von Nützlingen oder Kulturmaßnahmen wie bspw. die Entblätterung der Traubenzone.
Dieses Vorgehen erfordert ein Mehr an Überlegungen, an laufenden Beobachtungen und Experementieren. Gleichzeitig ist dieses Anbauverfahren mit weit höherem Risiko verbunden gegenüber Verlusten durch Rebkrankheiten und Schädlingen. Weiter müssen wir niedrigere Erträge in Kauf nehmen, die wir teilweise durch höhere Traubenqualität ausgleichen können.
Mit dem Kauf ökologisch erzeugter Weine fördern Sie zum einen die Entwicklung fortschrittlicher Anbaumethoden. Zum andern können Sie beitragen zur Erhaltung unserer letztlich einzigen Lebensgrundlage: der Natur.